Totalitarismen in der nichtprofessionellen Kunst
Louis Galinski
Louis Galinski ist seit vielen Jahren Sammler nichtprofessioneller Kunst und besitzt mehrere tausend Skulpturen und Gemälde in seiner Kollektion. Im Mittelpunkt seiner Sammlung steht ein äußerst schwieriges Thema im Zusammenhang mit den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs, die Grausamkeit zweier Tyrannen, Hitler und Stalin. Louis Galinski ist Deutscher, der die (nicht einfache) polnische Sprache erlernt hat, um ungezwungen mit polnischen Künstlern kommunizieren zu können. Diese Ausstellung wurde aus seiner reichen Sammlung zusammengestellt. Galinski ist auch der Autor des Albums mit dem Titel „Einst frohe Lande vergehn im Brande“, das seiner Sammlung gewidmet ist.
Hitlerismus
Zu den grundlegenden Merkmalen des Hitlerismus gehören Rassismus, Nationalismus, Militarismus und Einzelherrschaft. Aus dieser teuflischen Mischung ging das reine Böse als Werkzeug der Machtausübung hervor. Hitler konnte der Versuchung nicht widerstehen, es für seine dämonische Herrschaft zu nutzen, die die Welt in Finsternis stürzte.
Konzentrationslager
Leiden, Hunger und Tod gehörten zur Alltagsrealität im Lager. Die Formulierung „in den Draht gehen“ besagte, dass man Selbstmord verübte, indem man sich in die elektrisch geladene Lagerumzäunung warf. Der Schöpfer dieser Skulptur hat von dem klassischen Symbol einer Pieta Gebrauch gemacht.
Pater Maximilian Kolbe
Im Juli 1941 kam es zu einer Flucht aus Auschwitz. Als Vergeltung versammelte der Kommandant die Gefangenen auf dem Appellplatz und erklärte, dass jeder zehnte von ihnen zum Tode verurteilt werden würde. Die Wahl fiel u.a. auf Franciszek Gajowniczek. Da trat Kolbe aus der Reihe und erklärte, er wolle seinen Platz einnehmen. Folglich landete er in einem Hungerbunker, wo ihn am 14. August 1941, nach zweiwöchigem Hungerleiden, ein SS-Arzt mit einer Phenolspritze tötete.
Holocaust
Bei seinem Besuch im eroberten Polen am 2. November 1939 entsagte der Reichspropaganda-minister Joseph Goebbels den Juden die Menschlichkeit, seiner Meinung nach seien sie nichts anderes als Tiere. Er fasste seine Gedanken mit einem Eintrag in seinem Tagebuch zusammen:
„Es handelt sich also nicht um eine humanitäre, sondern um eine chirurgische Aufgabe. Hier müssen unbedingt Schritte unternommen werden, sonst wird Europa an der jüdischen Krankheit sterben.“
Stalinismus
Terror und Propaganda verliehen Joseph Stalin unbegrenzte, diktatorische Macht über die UdSSR. Nach dem Zweiten Weltkrieg breitete sich der Stalinismus auf Länder aus, die sich in der sowjetischen Einflusszone befanden. Die Herrschaft Stalins kostete Leben und Leiden, Dutzende Millionen menschlicher Existenzen.
Gulag
Das stalinistische System schuf eine mörderische Industrie, die keine Gnade für Millionen von Menschen kannte. Sie wurden zur Sklavenarbeit gezwungen und starben oft an Hunger oder Erschöpfung. Unschuldige Menschen wurden auch während der Massenmorde ermordet, deren Symbol Katyn ist, wo fast 22 Tausend Polen (hauptsächlich Offiziere) ermordet wurden.
Das Album
„Das Buch von Louis Galinski ‚Einst frohe Lande vergehn im Brande’ ist eine außergewöhnliche Arbeit, die höchste Anerkennung verdient… In seiner Interpretation verschiedener Kunstwerke nimmt der Autor nicht nur auf die polnische Geschichte und Kultur Bezug, sondern ordnet sie auch in die europäische philosophisch-moralische sowie kulturell-gesellschaftliche Geistesgeschichte ein .“
Prof. Dr. hab. Marian Pokropek
Die Ausstellung
Die Ausstellung besteht aus 80 Originalkunstwerken, die von anerkannten und geschätzten nichtprofessionellen Künstlern geschaffen wurden. Jede Arbeit hat einen Bezug zu einem konkreten Ereignis, zu einem Ort, einer Zeit und den beteiligten Menschen – also Opfern und Tätern. Die Exposition ist somit eine authentische und glaubwürdige historische Quelle. Für die Präsentation der Ausstellung ist eine Fläche von 100-300 m2, in einem oder mehreren Räumen, erforderlich. Die Größe der Ausstellung kann an Ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten angepasst werden. Weitere Einzelheiten finden Sie in der Registerkarte „ÜBER UNS“ und im AUSSTELLUNGSKATALOG.